14. - 18. Oktober: Unterwegs in Finnland

 

In unserer ersten Ferienwoche haben Max und ich uns ein wenig Zeit genommen, Finnland zu erkunden. Es ging durch drei Städte, kreuz und quer mit Bus und Bahn.

 

Samstag, 14. Oktober:

 

Es ist zwar Wochenende, der Wecker holt uns allerdings trotzdem schon um 7Uhr aus dem Schlaf. Uns heißt Max und mich, er ist gestern Abend mit dem Zug aus Alavus gekommen. Deshalb haben wir auch nicht allzu viel geschlafen, er kam erst gegen halb zehn in Helsinki an. Dann haben wir natürlich den Bus verpasst und sind zu Fuß durch den Central Park in meine Wohnung gelaufen, was im Dunklen große Freude bereitet.

Im guten Vorsatz heute nichts dergleichen anbrennen zu lassen, stehen wir früh auf. Beim Frühstück lassen wir uns allerdings Zeit und ich hatte es selbstverständlich auch nicht nötig vor heute morgen zu packen, sodass wir dann doch zum Bus rennen. Erdrückt von unseren Wanderrucksäcken kommen wir aber noch rechtzeitig an der Haltestelle an.

Gegen zwanzig nach zehn sind wir im Zentrum. Das sollte bei einer Abfahrtszeit um 9:50 im Kamppi eigentlich locker reichen, wären da nicht uninformierte Menschen an der Information. Wir finden nämlich am Fernbusbahnhof im Kamppi keinen 9:50Uhr Bus nach Turku, unserem ersten Stopp, und gehen deshalb dorthin. Eine Frau erklärt uns belächelnd, dass es sich bei den Tickets eigentlich um eine Zugverbindung handelt und schickt uns rüber zum Hauptbahnhof. Nach eiligem Marsch dorthin finden wir allerdings auch keinen Zug, der um 9:50Uhr nach Turku abfährt. Etwas verwirrt lassen wir unsere Abfahrtszeit verstreichen und gehen zur Bahnhofsinformation, die praktischerweise erst um 10Uhr öffnet.

Als unsere Wartenummer endlich erscheint, laufen wir zum Schalter, wo uns erklärt wird, dass es sich sehrwohl um eine Busverbindung handelt. Ihr Tonverfall verrät, dass wir nicht die ersten sind, die den Abfahrtspunkt der VR-Busse nicht finden, die natürlich als einzige Fernbusse nicht vom Kamppi abfahren. Sie seien auch furchtbar schlecht ausgeschildert, wie sie zugibt. Stumm ersetzen wir schlecht durch gar nicht.

Netterweise müssen wir für das Ticket für den nächsten Bus um 10:50 nicht extra bezahlen. Jetzt gilt es nur ihn zu finden.

Das erweist sich immer noch als schwierig, gelingt uns dann aber schließlich und um 10:50 fährt der Bus in Richtung Turku ab, dem ersten Stopp unserer kleinen Tour. Danach folgen noch Tampere und Jyväskylä und Max bleibt danach noch kurz in Helsinki.

Gegen 13Uhr erreichen wir Turku, das uns leider mit Regen begrüßt. Wir machen uns auf Johannes zu finden. Er macht nicht die ganze Reise mit, ist aber heute nach Turku gekommen, um die Stadt ein wenig mit uns anzuschauen. Oder was man im Regen davon halt sieht.

Max und ich wollen zuerst unsere Rucksäcke ins Hostel bringen. Wir beschließen, die 4km dorthin zu laufen. Unser Zimmer ist eine Kajüte in einem Boot, das auf dem Aurajoki liegt, dem Fluss, der einmal durch Turku fließt. Wir laufen einmal das Ufer von der einen Seite der Stand bis zur anderen, wo unser Hostel liegt, ab. Das soll auch eine der sehenswerten Routen de Stadt sein, leider ist es im Regen alles ein wenig grau und traurig. Am Ufer gibt es einige Stege und kleine Anlegestellen mit kleinen Booten, je mehr wir aus dem Zentrum Richtung Hostel rauslaufen auch größere Boote. Schließlich erreichen wir unser Hostel und checken ein. Es ist ein ganz schönes Labyrinth durch die Gänge des Schiffes, bis wir unsere Kajüte finden. Besonders riesig ist sie nicht, ein Fenster gibt es auch nicht, aber das wussten wir ja vorher und soll uns für eine Nacht genügen.

Jetzt deutlich weniger beladen mchen wir uns auf den Weg zurück in die Stadt, diesmal allerdings nicht die ganze Zeit am Ufer entlang, sondern durch die Straßen, um einen Eindruck von der Innenstadt zu bekommen. Die Stadt ist architektonisch nicht besonders auffallend,und auch nicht allzu groß. Gute 180.000 Menschen leben hier, allerdings war Turku lange Zeit Hauptstadt und wichtigste Stadt des Landes, deshalb gibt es hier auch eine Universität. Zentrum der Stadt ist ein großer Marktplatz, an deren Seiten viele Restaurants und Einkaufscenter liegen. Auf dem Weg dorthin kommen wir vorbei an einer schönen Kirche, außerdem gibt es im Innenstadtbereich doch einige sehenswerte Häuser, die an den neoklassizistischen Stil der Innenstadt Helsinkis erinnern, allerdings vereinzelter. Nachdem wir gegessen haben, ist es leider auch schon Zeit, zum Busbahnhof zurückzukehren, da Johannes um 17:50 etwa schon wieder nach Helsinki fährt. Wir trinken noch einen Kaffee zusammen, dann muss Johannes auch schon los.

Max und ich haben für den Rest des Tages keine besonderen Pläne, zuerst möchte er allerdings Postkarten besorgen.

Einen Kioskbesuch später hat es glücklicherweise auch aufgehört zu regnen und wir laufen noch ein wenig auf der anderen Flussseite rum. Hier gibt es einen schönen Park, in dem wir viel Zeit verbringen. Nachdem wir uns nochmal mit Essen gestärkt haben, setzen wir uns in eine nach Zufallsprinzip ausgewählte Kneipe. Der Reiseführer hatte uns zwar eine vorgeschlagen, diese waren wir jedoch nicht imstande zu finden und 3€ pro 0,4 waren für finnische Verhältnisse dann doch sehr überzeugend.

Wir trinken eins, zwei Bier, das Zapfen müssen die Finnen aber noch lernen...

In der Kneipe ist ziemlich nett, irgednwann müssen wir dann allerdings vor der Kakaroke flüchten und schlendern noch ein wenig durch den nächtlichen Park. Wir haben keine Lust, ein drittes Mal heute den ganzen Weg zu laufen und suchen uns deshalb eine Busverbindung, was sich als schwieriger als erwartet erweist, da es am Marktplatz geschätzte zehn Stellen gibt, von wo der Bus abfahren könnte. Irgendwann landen wir dann aber sicher im Hostel und fallen in die Betten (oder muss ich Kojen sagen?). Im Nachhinein war es doch etwas mehr Gelaufe als geplant, das macht müde.  

Der verregnete Aurajoki

Das Flussufer entlang

Die Kirche

Ein Hauch von Kunst auf den Straßen Turkus

"Kippis!", wie der Finne sagen würde

Sonntag, 15. Oktober:

 

Als ich aufwache, habe ich erstmal keine Ahnung, wie spät es ist. Das ist wohl der Nachteil an Kajüten ohne Fenster: kein Morgenlicht, das einem verrät, man könnte so langsam mal aufstehen.

Gegen 10Uhr gehen wir schließlich frühstücken, um 11Uhr ist Check-out. Wir lassen unsere Rucksäcke allerdings noch im Hostel, da wor uns, bevor wir Richtung Bahnhof in die Stadt starten, noch in die andere Richtung etwas weiter wollen. Noch gute 200-300m hinter dem Boot, kurz vor dem Hafen Turkus, von dem auch große Linienfähren abfahren, liegt die Turun linna, die Festung Turkus zu Deutsch.

Sie erstrahlt heute in vollem Glanz, denn das Wetter hat sich um 180Grad gedreht. es ist zwar nicht warm, aber die Sonne scheint und der Himmel ist blau. Nachdem wir ein wenig durch die Festung gelaufen sind, schlendern wir noch kurz durch den Hafen und setzen uns dann in ein Café.

Eine halbe Stunde Pause später holen wir unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg in die Stadt. Diesmal laufen wir wieder den Fluss entlang, was heute bei schönem Wetter ein vollständig anderes Bild bietet. Gestern noch nass und grau bieten sich heute beim Spazieren am Ufer schöne Blicke auf den Fluss, die vielen kleinen Boote am Rand runden das Bild ab. Wir machen ein paar Päuschen auf Bänken am Ufer und genießen die Atmosphäre.

In der Innenstadt angekommen bietet auch diese ein anders Bild als gestern. Leider haben wir nicht die Zeit, alles nochmal in Sonnenschein zu sehen, da um 16Uhr etwa schon der Zug nach Tampere fährt.

Die Zugfahrt dauert knappe zwei Stunden. Max beginnt, seine Postkarten zu schreiben, ich höre nur ein wenig Musik und bin begeistertm wie viel ich von den finnischen Durchsagen im Zug ich inzwischen verstehe.

Gegen viertel vor sechs kommen wir in Tampere an, auf dem diesmal kurzen Weg zum Hotel sehen wir allerdings nicht viel, da es schon ziemlich dunkel ist. Die Tage sind abends schon ziemlich kurz geworden.

Das Hostel ist nett, nichts besonderes. Modern aber, und es hat Fenster. Nach dem wir uns sortiert haben, ziehen wir nochmal ein wenig durch die Straßen und gehen essen, allerdings ist es kalt draußen und wir sind müde. Deshalb beschließen wir, heute früh Schluss zu machen und das Gelaufe auf morgen zu verschieben. Wir müssen schließlich fit sein, da wir nicht ewig Zeit haben, bis wir abends schon nach Jväskylä weiterfahren werden.

Auf Erkundungstour in der Turun linna

Die Turun linna im Sonnenschein

Bei Licht und Sonne sieht alles anders aus

Pause am Steg

Der Aurajoki präsentiert sich von seiner schönsten Seite

Eine kleine Überraschung auf dem Weg zum Bahnhof

Montag, 16. Oktober:

 

Wir haben im Hostel kein Frühstück in der Buchung mit drin, deshalb gehen wir heute schon etwas früher los, um was zu essen. Bei Toast, Bagel und Kaffee planen wir, wo wir hingehen wollen. ähnlich wie Turku hat Tampere nicht so viele Sehenswürdigkeiten, und so ist auch das Stadtbild wieder nicht besonders auffallend, als wir Richtung größtem Platz laufen. Dort sind wieder ein paar imposantere Gebäude und eine Kirche. Von hier aus machen wir uns auf dem Weg in einen kleinen Freizeitpark, der sich im Norden der Stadt befindet, da dort ein bekannter Aussichtsturm steht. Es ist zwar nicht unbedingt Aussichtsturmwetter (kein Regen, aber sehr bedeckt, aber was soll's.

Angekommen müssen wir allerdings feststellen, dass der Turm heute zu hat, und bei Internetrecherche nach weiteren Zielen (wir finden z.B. ein Leninmuseum, das gar nicht mal uninteressant klang), stellen wir fest, dass das wohl bei vielen Dingen in Tampere der Fall ist. Cafés haben allerdings nicht geschlossen, deshalb scheint es uns eine gute Idee, uns mal wieder aufzuwärmen. Nach gut 20m Fußmarsch erreichen wir ein Cafe´ in einem Park. Unser Ziel ist entzwischen eines der Seeufer der Stadt, die quasi von Seen umgeben ist, da wir auf der Karte dort ein angebliches kleines Stück Strand ausgemacht haben.

Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns dorthin auf und tatsächlich: ein Ministrand am Seeufer in der wohl finnischsten Szenerie überhaupt. Die Natur lässt einen Finnland nicht im Stich, wenn die Museen zu haben.

Während wir am Ufer entlangschlendern, ein wenig auf einem kleinen Felsen herumklettern auf einem Steg sitzen, genißen wir die typisch finnische Ruhe, die an diesen Seen herrscht. Sie wird nur unterbrochen durch einzelne Ausrutscher beim Balancieren über glitschige Steine. Wir gehen weiter über den dunklen Sand, zurück Richtung Stadt, da wir essen gehen wollen. Von der hat man hier am See allerdings nicht so viel mitgekriegt.

Nachdem wir gegessen haben, sitzen wir wieder am Bahnhof, der nächste Stopp Jyväskylä wartet schon. Die Zugfahrt dorthin dauert gute anderthalb Stunden, sodass wir um halb 8 in einer von Finnlands größten Universitätsstädten ankommen. Diesmal müssen wir allerdings nicht den Weg zum Hotel finden, da Janne, der Organisator des Orientationcamp hier wohnt und uns zwei Nächte bei sich unterkommen lässt. Er gabelt uns am Bahnhof auf und führt uns zu seiner kleinen Stundentenwohnung. Gemacht für drei Personen ist sie sicher nicht, aber für zwei Nächte kann man sich einrichten. Besonders fällt Max und mir die eine Wandverzierung auf: ein Kunstwerk aus vielen Bierdeckeln, gestaltet als eine Art Mosaik, unter denen wir auch ein paar Deutsche ausmachen.

Nicht viel später gehen wir nochmal nach draußen und Janne gibt uns eine kleine Einführungstour im nächtlichen Jyväskylä. Wir laufen durch die größte Straße, zur bekannten Universität, die wie so vieles in Finnland von der finnischen Designer-Nummer  1 Alvar Aalto entworfen wurde. Wir spazieren noch ein wenig weiter, allerdings ist es schon ziemlich frisch, sodass wir uns in eine Kneipe begeben. Das ist der Vorteil, wenn man bei "Locals" unterkommt: man bekommt die ganzen Geheimtipps gezeigt.

In der Kneipe bleiben wir nicht zu dritt, drinnen wartet nämlich Hilla, eine alte Freundin Jannes, die gerade in der Stadt ist. Der Aufenthalt bei Janne ist auch insofern eine tolle Erfahrung: wir lernen ein paar "originale Finnen" kennen. Besonders Hilla erfüllt dies, sie war wohl in irgendeiner Skidiziplin mal finnische Juniorinnenmeisterin, wir kriegen es allerdings nicht ganz mit.

Bei eins, zwei Ortswechseln geht der Abend schnell in frühen Morgen über, irgendwann gegen 3Uhr sind wir wieder bei Janne. Bloß gut, dass wir hier zwei Nächte bleiben und ausschlafen können.

Typisch finnische Szenerie in Tampere

Selfie muss sein

Dienstag, 17. Oktober:

 

Als wir schließlich aufstehen, muss es schon so gegen 11-12Uhr sein, was aber auch nötig war. Immer noch ein wenig verschlafen frphstücken wir und planen, was wir den Tag über machen können. Janne selbst hat ein paar Dinge in der Bücherei zu erledigen, deshlab werden Max und ich zumindest tagsüber zu zweit unterwegs sein. Allerdings hat Janne zu seiner Überraschung festgestellt, dass er drei Fahrräder zur Verfügung hat, zwei davon will er uns benutzen lassen.

Das Angebot nehmen wir gerne an.

Auf Vorschlag Jannes unternehmen wir eine kleine Fahrradtour um einen der unzähligen Seen um Jyväskylä herum. Die Räder machen es uns nicht einfach, da sie dem Wort Drahtesel neue Dimensionen verleihen, wir kommen aber vorwärts und das langsame Fahren stört nicht, wenn man sich dabei am Anblick des Sees erfreuen kann. Wir kommen an kleinen Siedlungen mit den typischen finnischen Holzhäuschen vorbei, machen Rast auf den vielen Stegen oder herausragenden Steinen und genießen die Ruhe. Eins bewahrheitet sich immer wieder aufs Neue: Finnland überzeugt nicht unbedingt durch die Imposanz seiner Städte, auch Jyväskylä finden wir architektonisch wieder nicht herausragend. Helsinkis Innenstadt ist in dieser Hinsicht sicherlich eine Ausnahme und auch z.B. Porvoo soll eine wunderschöne Stadt sein. Nach unserer Erfahrung bisher war das Highlight allerdings immer die Natur, das Spazieren durch die Parks oder an den Seen waren immer die schönsten Momente; und auch heute ist dies wieder so.

Wir brauchen für eigentlich gar nicht lange Tour relativ lange, sodass uns irgendwann durch den Fahrtwind, der es noch extra frisch macht, doch ziemlich kalt wird und wir in die Stadt zurückeilen. 

Dort essen wir einen Bissen und fahren dann zurück zu Janne, um uns aufzuwärmen, bevor wir heute Abend nochmal losziehen: Janne will uns zum Eishockey-Gucken mitnehmen. Gegen halb 9 sitzen wir wieder in einer Kneipe, in der das Spiel Jyväskylä gegen irgendein anders Team übertragen wird. Es ist allerdings ein Heimspiel und alle sind im Stadion, sodass es nicht allzu voll ist. Dazu kommt noch, dass Jyväskylä auf dem Weg zur Niederlage ist, richtig Stimmung will deshalb nicht aufkommen. Im Grunde bietet sich einem das gleiche Bild wie in Deutschland, würde man die das Eishockey durch Fußball ersetzen.

Allerdings kriegen wir plötzlich Besuch am Tisch: Janne hat zufällig einen alten Kumpel von ihm entdeckt, der zusammen  mit weiteren Kumpels von beiden gerade auch da ist. Wir verabreden uns, uns nach dem Spiel woanders zu treffen.

Dieses woanders stellt sich unüberraschenderweise als Kneipe heraus. Max und ich probieren ein örtliches Bier, das irgendwie nach Apfel schmeckt, so ganz einordnen können wir es nicht. Mit uns am Tisch sitzen neben Janne inziwschen noch drei andere Männer, und irgendwie könnte ihre Geschichte finnischer nicht sein: die vier kennen sich aus Jugentagen, als zusammen in einer Punk Rock-Band gespielt haben. Sie erzählen von wilden Gigs und alten Zeiten, das macht Spaß zuzuhören.

Nicht ganz so spät wie gestern, aber auch nicht allzu früh kommen wir wieder bei Janne an. Die beiden letzten Abende waren definitiv die erlebnisreichsten und unterhaltsamsten unserer kleinen Reise, die morgen ihr Ende finden wird. Mit Leuten, die die Stadt kennen, ist es halt doch eine ganz andere Erfahrung. 

Auf Rundfahrt um einen von Jyväskyläs Seen

Mittwoch, 18. Oktober:

 

Nach einem erneuten verschlafenen Morgen und Vormittag, schwingen Max und ich uns nochmal auf die Räder. Heute geht es auf die andere Seite der Stadt, wo wir auch wieder einen kleine Rundfahrt um einen See machen. Landschaftlich ist es sogar nochmal ein Stückchen schöner als gestern. Wir kommen wieder durch kleine Siedlungen mit typisch finnischer Ästhetik, in denen wir uns auch ein wenig verfahren. Wie gestern genießen wir die Atmosphäre beim Sitzen auf einem Steg. Überall am Ufer stehen Paddelboote, wahrscheinlich besitzt hier wirklich jeder ein Eigenes. Eine kleine Paddeltour würde das Ganze jetzt perfekt abrunden, allerdings haben wir weder Zeit noch Boot.

Wir kommen zeitig genug wieder in der Stadt an, um noch ein weiteres Ziel auf der Liste abzuhaken: Im Zentrum gibt es einen Wasserturm, der auch als Aussichtsturm genutzt wird. Nach einem vielstufigen Aufstieg da der Fahrstuhl kaputt ist, haben wir eine tolle Aussicht über die Stadt. Beziehungsweise: man weiß nicht so wirklich, wo die Stadt aufhört und der Wald anfängt, so sehr geht es ineinander über uns so baumreich ist es auch in der Stadt. Egal in welche Himmelsrichtung man schaut, man entkommt nicht den Seen. Der größte See, der von Jyväskylä ausgeht, zieht sich 100km gen Süden bis Lahti.

Nachdem wir die Aussicht genosen haben, ist es Zeit zurück zu Janne zu fahren und unsere Sachen zu holen, um viertel nach vier geht schon unser Zug zurück nach Helsinki. Heute steht uns mit deieinhalb Stunden die längste Fahrt bevor, aber auch das lässt sich überleben.

Wir holen schnell unsere Sache ab, verabschieden uns von Janne und bedanken uns für zwei Tage schöne Tage. Er meint, er nehme uns gerne auch nochmal für ein paar Tage auf.

Einen lurzen Fußmarsch später stehen wir am Gleis. Um kurz vor acht stehen wir wieder auf einem Gleis, diesmal allerdings in Helsinki. Eine kurze Busfahrt später sind wir wieder in meiner Wohnung, Max wird noch zwei Nächte bleiben, bevor er Freitag früh zurück nach Alavus fährt.

Erschöpft gehen wir schnell ins Bett, wir sind ja doch relativ viel rumgekommen in den letzten Tagen.

Schön war's aber, und ich kann weitere gemeinsame Reisen, sei es in Finnland oder ins Ausland, kaum abwarten.

Der Blick vom Aussichtsturm